07.04.2023
Innovatives Pistenrettungssystem erreicht verunglückte Skifahrer in drei Minuten
Bis Mitte März wurden im Snow Space Salzburg in Flachau, St. Johann/Alpendorf und Wagrain in der Saison 2022/23 exakt 1.388 Einsätze der Pistenrettung protokolliert. Das sind durchschnittlich nur sieben Unfälle auf 100.000 Skiabfahrten. Zehn Prozent der Einsätze werden direkt mit dem Hubschrauber von der Piste in umliegende Spitäler geflogen. Für den bodengebundenen Abtransport sorgt die intensive Zusammenarbeit zwischen Pistenrettung, Rotem Kreuz und den niedergelassenen Ärzten für eine rasche und durchgehende Rettungskette. Insgesamt wurden heuer im Skigebiet 1,9 Millionen Skifahrer gezählt, die knapp 20 Millionen Abfahrten absolviert haben.
Das Pongauer Premiumskigebiet hat vor fünf Jahren, gemeinsam mit dem Roten Kreuz, ein eigenständiges Rettungssystem aufgebaut, das aus mehreren Bausteinen besteht. In der Notfallversorgung spielt das Pistenrettungsteam der Seilbahnen mit ausgebildeten Sanitätern die zentrale Rolle. Zusätzlich ist auf den drei Bergflanken jeweils ein Notfallsanitäter des Roten Kreuzes präsent, der bei gravierenden Verletzungen bereits vor Eintreffen des Notärzteteams, in Absprache mit dem heraneilenden Arzt, erste notfallmedizinische Softortmaßnahmen setzen kann.
Der Pistennotruf im Snow Space Salzburg wird vom Roten Kreuz gesteuert. Wenn ein Notruf über die Nummer 144 eingeht, übernimmt die Salzburger Rettungsleitstelle die Koordination aller Rettungskräfte. Der Standort des verletzten Gastes wird über das Mobiltelefon geortet und mittels Funkverbindung direkt an die, im Skigebiet patrouillierende Pistenrettung weitergegeben. Durchschnittlich dauert es nur drei Minuten vom Eingang des Notrufes, bis zum Eintreffen der ersten Einsatzkräfte an der Unfallstelle.
Der Abtransport der Verunfallten erfolgt durch die Pistenretter der Bergbahnen mit eigens ausgerüsteten Rettungs-Skidoos. In Flachau und Wagrain steht ein Rettungsfahrzeug bereit, um die Verletzten ohne Zeitverlust zu den umliegenden Hausärzten oder ins Krankenhaus zu befördern. Für Hubschraubereinsätze gibt es ausgewiesene Landeplätze im Skigebiet. „So garantieren wir gemeinsam mit den Snow Space Salzburg Bergbahnen eine hohe Versorgungsqualität auf den Skipisten.“, erläutert RK-Landesrettungskommandant Anton Holzer. Die Zusammenarbeit zwischen Rotem Kreuz und Bergbahnen ist in dieser Intensität im gesamten Bundesland einzigartig.
Für Wolfgang Hettegger, den Vorstandsvorsitzenden der Snow Space Salzburg Bergbahnen, hat ein perfekt funktionierendes Rettungssystem höchste Priorität. „Eine Top-Infrastruktur ist Voraussetzung für ein erstklassiges Wintersporterlebnis unserer Gäste. Dazu zählt auch die rasche medizinischen Versorgung nach einem Unfall. Unsere spezifische Rettungskette wäre ohne die Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz unmöglich.“
Die ambulante Versorgung der verunglückten Skifahrer erfolgt in den meisten Fällen bei den niedergelassenen Hausärzten in der Region, beispielsweise in der Praxis von Dr. Harald Breitfuß in Flachau. Für eine rasche und effiziente Diagnostik stehen dort ein volldigitales Unfallröntgen und Ultraschall zur Verfügung. „Bei den in Flachau versorgten Unfällen handelt es sich häufig um kleinere Verletzungen wie Prellungen, kleinere Wunden bis hin zur Schienen/Gipsversorgung bei unkomplizierten Knochenbrüchen.“, erklärt Dr. Breitfuß. Er lobt die gut funktionierende Rettungskette im Snow Space Salzburg: „Es besteht im Skigebiet eine sehr gute Triagierung des Verletzungsgrades der verunfallten Skifahrer. Diese garantieren den raschen Abtransport und ermöglicht eine zeitnahe medizinische Versorgung.“
Fotoanhang
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Weitere Fotos vom Skigebiet https://bit.ly/3WWiEKQ