12.12.2023
Signifikanter Rückgang bei Treibhausgasemissionen:
Signifikanter Rückgang bei Treibhausgasemissionen:
Snow Space Salzburg setzt im kommenden Winter auf HVO-Kraftstoff
Die Snow Space Salzburg Bergbahnen werden in der Wintersaison 2023/24 ihre CO2-Emissionen auf nahezu die Hälfte gegenüber der Ausgangsbasis 2019/20 reduzieren. Möglich wird dieser Schritt in Richtung Klimaneutralität durch die Verwendung von HVO-Treibstoffen in allen Pistengeräten. Diese stellen die größte Position in der CO2-Bilanz des Unternehmens dar. Das gab der Vorstandsvorsitzende Ing. Wolfgang Hettegger heute, am 3. November, am Unternehmenssitz in Wagrain bekannt. Hettegger bekräftigte, dass das Seilbahnunternehmen zum Ende der Saison 2025/26 klimaneutral sein will.
Die Bergbahnen setzen für die tägliche Präparierung der rund 400 Hektar Pistenfläche insgesamt 28 Pistengeräte ein. Sie sind täglich etwa 8 Stunden im Einsatz und stellen die hohe Qualität der Pistenoberfläche sicher, für die das Unternehmen bekannt ist. Insbesondere „grüner“ Wasserstoff stehe als umweltfreundlicher und leistungsstarker Antrieb in Serienfahrzeugen noch nicht zur Verfügung, erläuterte Hettegger. Hydrotreated Vegetable Oil (HVO)-Treibstoffe würden die CO2-Emissionen gegenüber fossilem Diesel um rund zwei Drittel reduzieren. Sie werden zum Beispiel aus Altölen, Pflanzenresten oder Lignocellulose durch zusätzliche Raffinierung hergestellt und vermehren die Menge der Treibhausgase in der Atmosphäre nicht. Die Grundstoffe haben in ihrem Lebenszyklus vergleichbare Emissionen bereits gebunden. Schon in der letzten Wintersaison wurde ein großflächiger Test mit HVO-Kraftstoffen zur Zufriedenheit durchgeführt und heuer auf das gesamte Skigebiet ausgeweitet.
Footprint sinkt auf 58 Prozent des Ausgangswertes
Im Skiwinter 2019/20 wurden im Skigebiet Snow Space Salzburg 4.148 Tonnen CO2 freigesetzt. Der bei weitem größte Anteil - nämlich 64% der Gesamtbilanz - entfiel dabei auf den Fuhrpark. Durch den Einsatz von HVO-Kraftstoffen können die Bergbahnen ihren ökologischen Fußabdruck nun deutlich reduzieren. Für den kommenden Winter erwartet das Unternehmen eine Treibhausgasemission von 2.403 Tonnen, was einer CO2-Einsparung von 42 Prozent entspricht.
Auf dem Weg zum Wasserstoffantrieb
„Diese HVO-Treibstoffe sind für uns ein sinnvolles Durchgangsstadium, um rasch eine starke Verbesserung zu erreichen“, betonte Hettegger. Bereits in der abgelaufenen Saison hatte Snow Space Salzburg als erstes Seilbahnunternehmen weltweit den Prototypen eines Pistengeräts mit Wasserstoffantrieb getestet. „Darin liegt für die Pistenpräparierung die Zukunft. Denn wir benötigen hohe Leistung und eine lange Einsatzzeit. Das gelingt derzeit nicht mit elektrifizierten Fahrzeugen“, so Hettegger. Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der CO2-Bilanz wollen die Bergbahnen beim Transport der Mitarbeiter und im sonstigen Maschinenpark setzen.
Seilbahnbetrieb mit zertifiziertem Ökostrom
Auch die Skibuslinien im Snow Space Salzburg werden sukzessive auf Elektrobusse umgestellt. Geeignete Serienfahrzeuge sind derzeit aber noch nicht in der erforderlichen Anzahl verfügbar. Die Seilbahnen und Schneekanonen werden laut Hettegger bereits mit zertifiziertem Ökostrom betrieben, womit sich das Unternehmen in einem weiteren energieintensiven Betriebsteil eine gute Ausgangsbasis für geringe Treibhausgase geschaffen habe. „Wir denken intensiv über eine eigene Energieproduktion nach und haben bereits erste Photovoltaik Anlagen auf unseren Seilbahn-Stationsgebäuden in Betrieb genommen, weitere Anlagen befinden sich aktuell in Planung.“, sagte Hettegger.
Ökologische Projekte auf und abseits der Pisten
Das Nachhaltigkeitskonzept von Snow Space Salzburg sieht über die Investition in klimaschonende Technik hinaus zahlreiche Maßnahmen zur Ressourcenschonung und zur ökologischen Verbesserung vor. Nach dem Abschluss der ökologischen Bestandsaufnahme aller Grünflächen im Skigebiet – in Zusammenarbeit mit einem ökologischen Institut der BOKU in Wien - wird jetzt die Biodiversität auf ausgewählten Versuchsflächen unterstützt. Die dort gewonnen Erkenntnisse sollen dann in enger Abstimmung mit den Grundeigentümern auf sämtliche 400 Hektar Pistenfläche ausgerollt werden.
Short Facts:
Kräftiger Rückgang bei Treibhausemissionen
- HVO-Treibstoffe als effizienter Zwischenschritt für Pistengeräte
- Gesamtemissionen sinken um 42 Prozent
- Weiter Maßnahmen: Biodiversität und Wassermanagement